Kreativität ‐ ohne Druck schöpferisch sein.
Kreativität ist eine Sache, die schwer greifbar ist. Für einige bedeutet sie etwas Neues und Nützliches zu schaffen. Für andere bedeutet Kreativität einfach ein schönes Bild zu malen, an dem sich der Betrachter erfreuen kann.
Für mich ist Kreativität ein Zusammenspiel von neuen Ideen, Bildern, Musik, verschiedenen Farben und Dingen, die zum Nachdenken anregen können. Kunst kann uns aber auch dabei helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Die Wahrnehmung im Hier und Jetzt ‐ die Auszeit, die jeder braucht, aber in der heutigen Zeit der permanenten Verfügbarkeit nicht mehr bekommt.
Ich habe mich damals auf dem Gymnasium das erste Mal mit Kunst beschäftigt. Damals war meine Mutter sehr krank und ich begann zu malen. Ich mochte es, meine Gedanken auf Papier zu bringen und meiner Mutter damit eine Freude zu machen.
Später lernte ich Tobias, einen meiner besten Freunde, kennen. Er motivierte mich mit den Bildern seiner eigenen Charaktere seines RPG Spiels und ich sah, wie energisch er an seinen Zielen arbeitete.
Ich übte seitdem stärker und bekam immer mehr und mehr Übung in der Bleistift- und Kohlezeichnung. In der Folge wechselte ich in den Kunst Leistungskurs und war seitdem ”gezwungen” härter an meinen Zeichnungen zu arbeiten – um mithalten zu können.
Eines Abends mussten wir ein Kunstprojekt erstellen, eine Kleidung nähen und einen Auftritt auf der Bühne präsentieren. Wir hatten ein Kostüm mit Umhang gebaut und eine Choreografie mit einem langen Kampfstab eingeübt. Nun fehlte uns noch ein Name. Lange Zeit machten Tobias und ich immer Witze über einen von mir ausgedachten Namen „Exilleron“. Dann aber kam die alles entscheidende Frage von ihm: „Wie wollen wir unser Kostüm nennen?“ Ich antwortete: „Wir nennen es einfach EXILLERON!!!“. Als dieser Schrei voller Kraft durch die ganze Wohnung floss, war nicht nur unsere Idee geboren, sondern auch mein Künstler- und Gamername, den ich bis heute beibehalten habe.
Ich mochte in Animes und Filmen die Schurken und Bösewichte immer lieber als die stereotypen Helden. Was mir sehr gefiel war, wenn ein Schurke einen gewissen Intellekt hatte und mit Manipulation das Geschehen für sich entschied. Solche Filme waren sehr spannend und der Schurke war niemals verängstigt und lachte, weil er bereits einen Plan B in der Hand hatte.
So kam es, dass ich als Exilleron in der Form des Endbosses zum Junggesellenabschied meines besten Freundes das erste Mal selbst in Erscheinung trat. Tobias musste eine kleine Mechanik erraten, um in die verschiedenen Phasen zu kommen. Begleitet wurde das Ganze von ein paar Songs unserer alten Lieblingsspiele und einem apokalyptisch angehauchten Lied.
Da ich mich über die Jahre sehr viel im Bereich des Sportes, der Sporttherapie und der Physiotherapie aufgehalten habe, hörte ich leider mehrere Jahre mit der Kreativität in den alten Bereichen auf.
Bei der Hochzeit meines besten Freundes packte mich dann aber ein Gedanke. Was wäre, wenn ich die Geschichte von Exilleron irgendwann in einem kleinen Film drehen könnte? Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon sehr viele Gedanken, wie ich die Geschichte nach dem Kampf fortsetzen könnte, aber auch, wie Exilleron zuvor zum dunklen Herrscher wurde.
Die große Frage war nur, wo sollte ich anfangen und wie sollte man die Idee umsetzen? In Filmen sah ich häufig, wie visuelle Effekte im Video eingearbeitet waren und neue Welten erschaffen wurden. Wie hatten die Entwickler das gemacht? Folglich beschäftigte ich mich Stück für Stück über Youtube mit der Videografie und verstand, dass ich in allen künstlerischen Bereichen Videografie, Fotografie, Animation, Tonaufnahme, verschiedene Formen der Nachbearbeitung und vor allem dem Tracking und Matchmoving Wissen sammeln muss.
Auch wenn es unendlich dauern wird ‐ ich werde mein Ziel erreichen. Die energische Art meines besten Freundes, seine eigenen Ziele zu verwirklichen, hat mich damals inspiriert. Das ist mein Geschenk an ihn. Vielen Dank Tobias, deine Energie wird mich ein Leben lang begleiten.